Monatsbrief August 2020
Bis auf weiteres Regelbetrieb
Liebe Eltern,
kaum zu fassen, dass die Sommerferien nun schon wieder satte vier Wochen zurückliegen und wir Mitte der kommenden Woche bereits wieder Halbzeit zu den Herbstferien haben. Wir hatten es ja fast schon in diesen verregneten und windigen Sommerferien hier im norddeutschen Raum geahnt: Kaum sind die Ferien vorbei, schon wird das Wetter schön. Dass es aber eine derartige Hitzewelle geben würde, die in unserer Stadt alle bis dato notierten Hitzerekorde sprengen würde, das hätte sicherlich kaum jemand erwartet.So haben wir dann wochenlang geschwitzt, ach ja „hitzefrei“, das gab es ja auch irgendwann einmal und alle haben versucht, so gut es ging, sich gegen die hohen Temperaturen zu schützen.Zum Glück bot unser wunderschönes und weitläufiges Schulgelände hierfür ja genügend Raum, sodass es dann meistens doch erträglich war.
Wir hatten den Eindruck, dass sich nahezu alle über das Wiedersehen sehr gefreut haben und es fühlt sich nach wie vor richtig an, die Kinder wieder in der Schule zu wissen, auch wenn wir in diesen Tagen durch immer neue Meldungen von erneut steigenden Infektionszahlen uns so manches Mal fragen, ob wir das wirklich alles so richtig machen, wie wir es gerne hätten. Da sich aber zu bestätigen scheint, dass die Schulen bislang bei der Ansteckung und Verbreitung der Pandemie nahezu keine Rolle spielen, sind wir umso fester davon überzeugt, dass es die korrekte Entscheidung war, die Schulen für unsere Kinder wieder zu öffnen. Denn Präsenzunterricht, soziale Interaktion und menschliche Begegnungen können durch keinen noch so gut erdachten Hybridunterricht ersetzt werden.
Das schulische Hygienekonzept, das sich am Rahmenkonzept der Stadt Hamburg für die Schulen orientiert ist Ihnen inzwischen in einer ersten Version zugegangen. Es wird nahezu wöchentlich durch unsere gemeinsamen Beobachtungen und Erfahrungen im täglichen Miteinander ergänzt. Die jeweils aktuelle Version können Sie ab dem kommenden Wochenende auch auf unserer Homepage einsehen. Über denElternrat haben Sie mir viele Gedanken, Anregungen und Fragen zukommen lassen und wir versuchen, all dies mit in unsere Überlegungen und unser Schulleitungshandeln einfließen zu lassen. Bislang klappen die meisten Abläufe ziemlich reibungslos. Erstaunt sind wir nach wie vor etwas über die hohe Anzahl an Masken, die jeden Tag im Sekretariat erbeten werden. Bitte geben Sie Ihrem Kind neben der Maske auch unbedingt eine Ersatzmaske mit, denn endlos halten die meisten Masken natürlich auch nicht. Bislang reibungslos funktioniert die Kommunikation beim Abmelden erkrankter Schüler*innen. Hierfür danken wir Ihnen, liebe Eltern, ganz besonders herzlich. Ich habe den Eindruck, dass insgesamt sehr verantwortungsbewusst mit der Situation umgegangen wird. Auch die ersten Regenpausen haben wir nun hinter uns und wir denken auch hier, dass wir ganz gut gewappnet sind.
Wir freuen uns sehr darüber, dass wir bislang noch keinen akuten Ansteckungsfall an unserer Schule zu verzeichnen hatten – weder auf Schülerseite, noch im Lehrerkollegium. Auch haben alle Lehrkräfte nach den Sommerferien ihren Dienst am ATh wieder aufgenommen. Dass der Krankenstand derzeit hoch ist, ist nachvollziehbar, denn sowohl auf Seiten der Kinder als auch auf Seiten der Lehrer gilt „better safe than sorry“. Dass man mit Erkältungssymptomen derzeit eher zuhause bleibt, als in die Schule zu kommen, ist nun auf mehreren Kanälen kommuniziert worden und dies führt natürlich dazu, dass auf beiden Seiten improvisiert werden muss. Hier baue ich auf wechselseitiges Verständnis und Nachsicht – die Dinge ruckeln sich schon zurecht. Dass natürlich nach den Herbstferien die Zahl der Erkrankungen (jahreszeitlich bedingt) noch einmal zunehmen wird, ist auch uns klar und wir versuchen uns so gut wie es geht, vorzubereiten. Wie genau darf man sich dies vorstellen?
Es ist ganz wunderbar zubeobachten, wie initiativ sich das Kollegium in Sachen Digitalisierung fortbildet. Bis zu den Herbstferien werden gemeinsam entwickelte Standards in Bezug auf die Nutzung unserer Arbeits-und Kommunikationsplattform „i-serv“etabliert sein.Das bedeutet, dass alle Lehrkräfte dann, was die Benutzung und Bedienung von i-serv angeht, auf annähernd gleichem Stand sein werden. Durch gezielte Schilfmaßnahmen („schulinterne Lehrerfortbildung“) gewährleisten wir, dass der Umgang mit weiteren digitalen „tools“ selbstverständlicher wird, als dies bislang der Fall gewesen ist. Durch gezielte Nutzung insbesondere der Texte-und Aufgabenfunktion in i-serv, auch bereits in diesen Tagen, versuchen wir zu gewährleisten, dass die erworbene i-serv Kompetenz auch bei unseren Schüler*innen auf hohem Stand gehalten wird. Die neuen 5.Klassen sind jeweils „kompakt“ und als Klasse an sogenannten i-serv Tagen in die Grundzüge des Systems und deren Nutzung eingeführt worden.
Parallel dazu bereiten wir vier verschiedene Szenarien vor, die teilweise bereits Realität sind, teilweise im weiteren Verlauf der Pandemie Realität werden könnten.
Fall 1: Einzelne erkrankte Schüler*innen und Schüler müssen mit Aufgaben versorgt und betreut werden. (Schulische Normalität, in diesen Tagen jedoch aufgrund hoher Fehlzahlen dringlicher denn je)
Fall 2: Klassenverbände bzw. Jahrgänge werden als Folge einer Erkrankung in Quarantäne genommen.
Fall 3: Die Behörde ordnet (sollte die Pandemie dies erfordern) die Rückkehr zu A-bzw. B-Wochen an, in denen jeweils die Hälfte der Kinder präsenzbeschult wird und die andere Hälfte der Kinder im Hausunterricht sein wird.
Fall 4: (unwahrscheinlich) Es kommt zu einem erneuten Shutdown von Schulen, vielleicht ja auch nur von einzelnen Schulen.
Was sind die Standards, die in diesen Fallen gelten? Wie werden die Aufgaben kommuniziert? Welche Fristen gelten? Wie sieht es mit der Rückmeldung aus? Welche Form der schriftlichen und mündlichen Leistungserbringung wird es geben? Wie gestalten wir die individuelle Betreuung unserer Schüler*innen? Welchen Anteil können Videosequenzen einnehmen? Hier sind wir dabei, Standards zu entwickeln. Keine leichte Aufgabe, denn die reguläre Arbeit läuft natürlich weiter und auch der Arbeitszeit von Lehrkräften sind Grenzen gesetzt. Dennoch bin ich optimistisch, dass auf viele dieser Fragen schon in den kommenden Wochen konkrete Antworten vorliegen werden.
Seien Sie recht herzlich gegrüßt aus dem ATh von
R. Castan, Schulleiter